Bilder und Objekte aus textilen Materialien
Flausen -
das sind Una Sarany und Christoph Andreas. Beide leben in Berlin. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen von Kunst und Gestaltung - Musik und Theaterbeleuchtung - und arbeiten seit mehreren Jahren künstlerisch zusammen.
Von der sinnlich erfahrbaren Zartheit und Elastizität der Wolle fühlen sich die beiden ebenso angezogen wie von deren feinen Verästelungen und winzigen Kräuselungen. Jede einzelne Fluse ist geeignet, ihren eigenen Raum auszufüllen und sich gleichzeitig mit den anderen zu einem größeren Ganzen zu verflechten. Diese Eigenschaften - ursprünglich zum Schützen und Wärmen da - ermöglichen eine dreidimensionale Bildarchitektur.
Einfallendes Licht wird von der Struktur aus kompakten Fäden und feinen Gespinsten festgehalten und vielfältig reflektiert. Die Luft- und Lichtdurchlässigkeit der trockenen Wolle, ihre scheinbare Gewichtslosigkeit, erwecken manchmal den Eindruck nur eines Hauchs, fast eines Nichts ...
Die Arbeiten der beiden zeigen vielfältige stilistische Konzeptionen, so einmal Arbeiten mit geometrischen, farblich komplementären und in sich bewegten Flächen. Ein andermal sind es formal strenge Würfelkompositionen oder halbkugelartige Reliefs, die ineinander verschlungene abstrakt- organische Formen in sich einschließen. Schließlich Bilder mit sich fortspinnenden Farb- und Formverläufen in sanften Übergängen und filigran zerfließenden Konturen.
Die Feinheit und Zartheit der Oberflächen entstehen im Spiel sowohl mit der Licht-durchlässigkeit als auch der Nachgiebigkeit der "Behaarung". Endgültige Formstabilisierung erreichen Una und Christoph durch sorgfältige und solide Verarbeitung des textilen Materials und die Konservierung der Bildoberflächen durch vorsichtige Fixiertechniken. Eine angemessene Behandlung (z.B. Schutz vor extremem Luftzug und dauernder Sonneneinstrahlung, vor Baustaub und vor extremer Luftfeuchtigkeit) erhält den Bildern und Objekten - eigene Tests haben das gezeigt - über Jahre hinweg stabile Formen und Strukturen. Es ist zu empfehlen, die Bilder einmal im Jahr mit einem feuchten und sehr weichen Pinsel von Hausstaub zu befreien.
Christoph Andreas arbeitet auch mit Biegeplüsch und stellt aus den mit Plüsch umwickelten Drahtstiften dreidimensionale Körper, zeichenhafte Figuren und Farb- Raum- Objekte her, meist -aber nicht immer- gedacht als Lampenschirme. Aus der glitzernden Variante des Biegeplüschs entstehen Plastiken mit reizvollen Hell-/Dunkel- und Mit-/Gegenlichteffekten.